Pressemitteilungen

Aktuelles vom Hessischen Apothekerverband e.V.

Hier finden Sie chronologisch geordnet die Pressemitteilungen des Hessischen Apothekerverbandes e.V.  Wenn Sie in unseren Presseverteiler aufgenommen werden möchten, senden Sie uns Ihre Kontaktdaten an a.schopbach@h-a-v.de

Freitag, 07.02.2025
Offenbach am Main
Endspurt für Petition zur Stärkung der öffentlichen Apotheken - Übergabe an hessische CDU am 12. Februar in Wiesbaden
Der Hessische Apothekerverband (HAV) befindet sich im Endspurt seiner Petition zur nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingungen für öffentliche Apotheken. Mit dem Ziel, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung zu stärken und die Patientensicherheit zu erhöhen, wurden bislang rund 180.000 Unterschriften gesammelt. Die Petition, die am 1. Juli 2024 startete und zur erfolgreichsten auf OpenPetition wurde, richtet sich an die Politik, um dringende Maßnahmen zur Sicherung der Apothekenlandschaft zu erwirken.   Wichtige Eckpunkte der Initiative Unterschriftensammlung und Frist:Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 11. Februar 2025 die Möglichkeit, die Petition unter www.openpetition.de/apothekenreform zu unterzeichnen. Am 12. Februar wird HAV die gesammelten Unterschriften an die hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus übergeben. Claus hat sich bereits im Hessischen Landtag dafür ausgesprochen, sich auf Bundesebene nach der Bundestagswahl für die Stärkung der öffentlichen Apotheken einzusetzen. Herausforderung Apothekensterben:Die Petition unterstreicht den fortschreitenden Rückgang der Apotheken – auch Hessen bleibt hiervon nicht verschont. So sank die Anzahl der Apotheken in Hessen von 1.389 am 31. Dezember 2022 auf 1.305 am 31. Dezember 2024, während es 2012 noch 1.569 Apotheken gab. HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth betont, dass täglich in Deutschland ein Apotheker bzw. eine Apothekerin ihre Apotheke für immer schließen, was den Handlungsbedarf deutlich macht. Reaktionen und Hintergrund:Der Erfolg der Unterschriftensammlung zeigt die öffentliche Wertschätzung der wohnortnahen Apotheken. HAV-Kommunikationsreferent Alexander Schopbach freut sich über die starke Resonanz. Die Petition entstand im Anschluss an die Proteste der hessischen Apothekerschaft gegen Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums – insbesondere gegen Bestrebungen, Apotheken ohne verpflichtende Präsenz eines Apothekers zuzulassen –, die letztlich aufgrund des Widerstands nicht umgesetzt wurden. Dabei beteiligen sich Apotheken bundesweit an der Initiative.   Ausblick: Mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen kündigt HAV-Vorsitzender Seyfarth an, dass die Apothekerschaft weiterhin für eine nachhaltige Verbesserung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung kämpfen wird. Im Fokus stehen dabei: ·       Eine angemessene Vergütung zur Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung, ·       Bürokratieabbau zur Entlastung der öffentlichen Apotheken, ·       Die Stärkung der Apotheken als niedrigschwellige Gesundheitsdienstleister sowie ·       Der Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen zur Entlastung von Arztpraxen und Notfallambulanzen.   Die Petition soll den politischen Entscheidungsträgern den nötigen Nachdruck verleihen, um die strukturellen Probleme der Apothekenversorgung in Deutschland endlich anzugehen.
Mittwoch, 08.01.2025
Offenbach am Main
HAV unterstützt ABDA-Kandidatur von Thomas Preis und fordert Gabriele Overwiening auf, weiteren Schaden von der Standesvertretung fernzuhalten
Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt die Kandidatur von Thomas Preis (Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein) als Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA) bei den am kommenden Donnerstag anstehenden Wahlen in Berlin. „Thomas Preis verfügt über die Kompetenz, das parteiübergreifende Renommee auf dem politischen Parkett und die notwendige Innovationsbereitschaft, das angeschlagene Apothekenschiff durch diese schwierigen Zeiten zu lotsen“, betont HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth. Er begrüßt Preis‘ Kandidatur insbesondere auch deshalb, weil es im Angesicht der größten Apothekenkrise seit Bestehen der Bundesrepublik und den Misserfolgen der bisherigen ABDA-Spitze unter Führung der Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Gabriele Overwiening nur folgerichtig ist, dass nun der Vorsitzende eines großen und erfolgreichen Landesapothekerverbandes die ABDA-Präsidentschaft übernimmt: „Den Landesapothekerverbänden obliegt die wirtschaftliche Interessenvertretung der öffentlichen Apotheken. Deshalb braucht es jetzt unsere gebündelte Kompetenz, wenn wir nach den Bundestagswahlen mit der neuen Bundesregierung in Dialog treten werden, um die öffentlichen Apotheken und die wohnartnahe Arzneimittelversorgung umgehend und nachhaltig zu stärken“, so Seyfarth weiter.    Thomas Preis und sein Team der ihn unterstützenden Verbandsvorsitzenden und Kammerpräsident:innen möchten einen ehrlichen Neuanfang gestalten, kündigt Holger Seyfarth an. Im Fokus stehe dabei die nachhaltige wirtschaftliche Stärkung der öffentlichen Apotheken. „Leider hat die ABDA in den vergangenen Jahren bei jedem für uns existenziellen Thema versagt und die dringend notwendige Augenhöhe zur Politik verloren. Schlimmer noch, sie hat sogar das Vertrauen der meisten Apothekerinnen und Apotheker verloren. Mit einem Neustart, den Thomas  Preis einleiten wird, werden wir endlich wieder für positive Botschaften sorgen, davon bin ich überzeugt“, betont Holger Seyfarth.   Gleichzeitig kritisiert der HAV-Vorsitzende scharf, dass Gabriele Overwiening, deren Wiederwahl als ABDA-Präsidentin vor wenigen Wochen krachend gescheitert ist und in einem Debakel endete, entgegen ihrer ursprünglichen Aussagen nun doch erneut ihren Hut in den Ring wirft: „Ihre gescheiterte Wiederwahl in einen missglückten Denkzettel umzudeuten und jetzt wieder antreten zu wollen offenbart nicht nur ein mehr als fragwürdiges Demokratieverständnis, sondern bestätigt auf traurige Weise, dass es den aktuell Verantwortlichen im Berliner Apothekerhaus mehr um sich selbst und ihre Posten als um das Wohl der öffentlichen Apotheken geht.“ Holger Seyfarth weiter: „Es ist geradezu verantwortungslos, so zu agieren, denn keine Persönlichkeit in Politik, Industrie oder Gesellschaft nimmt die Standesvertretung der Apotheker noch ernst, falls sie mit dieser Farce durchkommt“. Um weiteren Schaden von der ABDA fernzuhalten fordere er Gabriele Overwiening deshalb auf, ihre Kandidatur zurückzuziehen und den Weg für einen Neustart unter Thomas Preis frei zu machen, so der HAV-Vorsitzende abschließend.
Mittwoch, 18.12.2024
Offenbach am Main
„Die Aussage von Mathias Arnold, dass Vertrauen dort anfängt, wo Transparenz aufhört, ist hoch problematisch, gefährlich und widerspricht allen grundlegenden Prinzipien guter Governance“
Zu den Äußerungen von ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold bei einer berufspolitischen Infoveranstaltung der ABDA am vergangenen Montag in Berlin nimmt Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), Stellung. Unter anderem hatte die PZ über die Veranstaltung berichtet und Arnold mit den Worten zitiert: „Transparenz hört auf, wo Vertrauen anfängt.“ Nachfolgend Holger Seyfarths Stellungnahme dazu im Wortlaut:   „Ich habe erst gedacht, dass ich mich bei dem PZ-Artikel verlesen habe. Die Aussage von Mathias Arnold, dass Vertrauen dort anfängt, wo Transparenz aufhört, ist hoch problematisch, gefährlich und widerspricht allen grundlegenden Prinzipien guter Governance, insbesondere für eine Organisation wie die der ABDA.   Vertrauen basiert auf Transparenz, nicht auf ihrem Fehlen - wie also kann man nur auf so etwas kommen??? Transparenz ist überhaupt erst der Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen. Mitglieder müssen nachvollziehen können, wie Entscheidungen getroffen werden, wie Gelder verwendet werden und welche Strategien verfolgt werden. Wenn Transparenz fehlt, entstehen zwangsläufig Misstrauen, Verdacht und Spekulationen über verdeckte Interessen oder Fehlentscheidungen.   Organisationen mit hoher Transparenz, wie die Bundesärztekammer oder andere Kammern, genießen in der Regel ein höheres Vertrauen der Mitglieder. Eine Organisation wie die ABDA hat bereits eine Monopolstellung als Vertretung der deutschen Apotheker. Wenn Vertrauen nur auf blindem Gehorsam basiert, wird die Gefahr von Machtmissbrauch und Entscheidungen zum Nachteil der Mitglieder real.    Die PZ zitiert Arnold und schreibt: ‚Er appellierte daran, in kritischen Situationen der ABDA zu vertrauen.‘ Dabei blendet er jedoch einen ganz wesentlichen demokratischen Grundsatz aus: Demokratische Strukturen erfordern Kontrolle! Und Transparenz ist die Grundlage für demokratische Kontrolle, da die Mitglieder so Einfluss nehmen können und die Führung gegebenenfalls zur Verantwortung gezogen wird.   Junge und engagierte Apothekerinnen und Apotheker wünschen sich eine moderne, transparente Interessenvertretung, die offen und nachvollziehbar arbeitet. Das Gegenteil führt zu Unzufriedenheit, Frust und einer wachsenden Distanz zur ABDA. Gerade junge Apotheker erwarten von ihrer Standesvertretung Offenheit und Dialog auf Augenhöhe. Mit einer solchen Aussage verschließt sich die ABDA gegenüber diesen Erwartungen und riskiert einmal mehr, als veraltet und abgehoben wahrgenommen zu werden.   Ich halte es für völlig verantwortungslos, unseren jungen und (noch!) begeisterten Kolleginnen und Kollegen so etwas zu erzählen. Die Aussagen von Mathias Arnold sind nicht nur unsinnig, sondern auch schädlich für das Ansehen und die Akzeptanz der ABDA. Transparenz und Vertrauen stehen nicht im Widerspruch. Transparenz ist die Grundlage für langfristiges Vertrauen. Ein anderes Verständnis führt zu einer Schwächung der Standespolitik und verschärft die Distanz zwischen der ABDA und ihren Mitgliedern.“
Dienstag, 10.12.2024
Offenbach am Main
HAV spricht sich gegen die Entmachtung des Deutschen Apothekertages aus und fordert Reform zu dessen nachhaltiger Stärkung als Organ mit bindender Wirkung für ABDA, DAV und BAK
Der Hessische Apothekerverband (HAV) spricht sich mit Nachdruck gegen die im Rahmen der morgigen Mitgliederversammlung geplante Satzungsänderung der ABDA aus, die den Deutschen Apothekertag (DAT) in eine rein beratende Institution ohne bindende Entscheidungsgewalt degradieren würde. Der HAV sieht darin eine klare Schwächung der demokratischen Mitbestimmung und fordert stattdessen eine Reform, die den DAT als entscheidendes Organ mit bindendem Charakter stärkt. Das hat HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth heute in Offenbach am Main betont.   Der HAV-Vorsitzende nennt drei Gründe, warum die geplante Satzungsänderung mit Nachdruck abzulehnen ist:    Einschränkung demokratischer Mitbestimmung: Die Entmachtung des DAT nimmt den Apothekerinnen und Apothekern die Möglichkeit, ihre Interessen wirksam zu vertreten. Schwächung der Transparenz: Ohne bindende Beschlüsse droht eine Hinterzimmerpolitik, die den Bezug zur Basis verliert. Glaubwürdigkeitsverlust gegenüber der Politik: Nur eine geeinte, verbindlich abgestimmte Position hat die nötige Durchsetzungskraft in politischen Verhandlungen.  „Um solche Missstände zu vermeiden, fordern wir eine Satzungsänderung für mehr Demokratie und Verbindlichkeit“, bringt Holger Seyfarth die Position des HAV auf den Punkt. Er betont: „Statt die Rolle des DAT zu schwächen, braucht es eine Reform, die seine Beschlüsse für die beauftragten Organe – darunter ABDA, DAV und BAK – bindend macht.“ Dafür führt der HAV drei Gründe an:   Die Demokratie stärken: Der DAT als repräsentativste Versammlung der Apothekerschaft muss verbindliche Entscheidungen treffen können, die alle relevanten Organe umsetzen. Die politische Position festigen: Eine klare und einheitliche Interessenvertretung erhöht die Schlagkraft gegenüber politischen Akteuren.  Kohärenz und Zusammenarbeit fördern: Verbindliche Beschlüsse schaffen klare Strukturen und verhindern interne Machtkämpfe.  Der HAV appelliert an die Mitgliederversammlung der ABDA, die aktuelle Reform zu stoppen und die Satzung in die entgegengesetzte Richtung zu ändern. „Es ist höchste Zeit, den DAT wieder als entscheidendes Organ der Apothekerschaft zu stärken – für eine zukunftsfähige und demokratisch legitimierte Interessenvertretung“, so Holger Seyfarth abschließend.
Montag, 04.11.2024
Offenbach am Main
Apothekenzahl in der Bundesrepublik sinkt immer schneller auf 17.187
Die Zahl der öffentlichen Apotheken in der Bundesrepublik ist auf ein neues Rekordtief von 17.187 gesunken. Zum Ende des dritten Quartals 2024 gab es damit 384 Apotheken weniger als zu Jahresbeginn (17.571). Das entspricht einem prozentualen Rückgang von 2,2 Prozent. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten der Vorjahre hat sich die Geschwindigkeit des Rückgangs somit weiter erhöht – 2022 gab es im selben Zeitraum 285 Apotheken weniger, 2023 dann 335 Betriebsstätten weniger. In den ersten drei Quartalen 2024 gab es auch nur noch 36 Neueröffnungen im Vergleich zu 46 (2022) und 48 (2023) in den Vorjahreszeiträumen. Die 17.187 Apotheken teilen sich auf in 12.649 Einzel- oder Hauptapotheken (minus 301) und 4.538 Filialapotheken (minus 83). Das ergibt eine aktuelle Erhebung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Basis der Meldungen der Landesapothekerkammern.   „Die Apothekenzahl geht immer schneller zurück. Das ist dramatisch, aber leider nicht überraschend. Die Politik muss den Apothekenrückgang dringend stoppen“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening: „Jede Apotheke, die schließen muss, verschlechtert die Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten, weil die Wege zur nächsten Apotheke dann länger werden. Die Politik weiß ganz genau, dass das Apothekenwesen seit Jahren chronisch unterfinanziert ist. Das seit elf Jahren stagnierende Apothekenhonorar muss deshalb sofort an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angepasst werden. Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl wird der Druck immer größer – die Strukturen der Arzneimittelversorgung müssen stabilisiert und gestärkt werden. Zukunftsweisende Vorschläge der Apothekerschaft, die auch die stärkere Einbindung der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten in die Primärversorgung beinhalten, gibt es zuhauf. Was hingegen überhaupt nicht zum Ziel führt, ist eine Entkernung der Apotheke, die laut den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums ohne Apothekerinnen und Apotheker funktionieren soll. Für die Patientinnen und Patienten muss die Versorgung durch vor Ort tätige Apotheker und Apothekerinnen gesichert werden.“
Freitag, 25.10.2024
Offenbach am Main
HAV ruft zu Teilnahme an Demonstration in Hannover am 6. November auf
Am Mittwoch, 6. November 2024, protestieren in Hannover die niedersächsischen Apotheken für eine bessere Arzneimittelversorgung. Apothekerinnen und Apotheker kommen mit ihren Teams zu einer Kundgebung um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz) zusammen, um für die Stärkung der Apotheken vor Ort und den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung durch Apotheken für die Bevölkerung zu kämpfen. Als Redner haben unter anderem Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung; Konstantin Kuhle, Landesvorsitzender der FDP Niedersachsen und stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion; Eike Holsten, Mitglied des Niedersächsischen Landtages (CDU) und Mitglied des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung; sowie Christan Burgdorf, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Niedersächsischer Apotheken e.V. zugesagt.   Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt diese Demonstration und ruft interessierte hessische Apothekerinnen und Apotheker sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu auf, sich an der Kundgebung zu beteiligen. HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth: „Im November droht ein weiterer Vorstoß durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG), seine unsäglichen Apothekenreformpläne durch das Bundeskabinett beschließen zu lassen. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass die Apothekenteams in der gesamten Bundesrepublik weiter geschlossen und deutlich zeigen, dass sie sich gegen diese Reform, die unter anderem ‚Apotheken ohne Apotheker‘ vorsieht, zur Wehr setzen.“   Vollumfänglich teilt die Hessische Apothekerschaft den Aufruf der niedersächsischen Kolleginnen und Kollegen, den deren Vorsitzender Berend Groeneveld am heutigen Freitagvormittag in Hannover auf den Punkt gebracht hat: „Am 6. November protestieren wir auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort. Gründe des Protests der Apothekerinnen und Apotheker sind nach wie vor die Einsparungen der Bundesregierung zu Lasten der Apotheken sowie das seit über zehn Jahren stagnierende Apothekenhonorar bei stark gestiegenen Kosten. Zudem sind die Apotheken bundesweit immer noch mit Lieferengpässen und einem hohen bürokratischen Aufwand konfrontiert. Des Weiteren gefährden die aktuellen Pläne des BMG, das Apothekenhonorar innerhalb des Apothekensystems umverteilen zu wollen sowie die Einführung von Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker ein großes Risiko für die Gesundheitsversorgung. Das Gesundheitssystem ist chronisch unterfinanziert, ganz besonders der Bereich der Apotheken. Die Apotheken brauchen jetzt eine finanzielle Stärkung in Form einer Erhöhung und Dynamisierung des Apothekenhonorars. Wird die Politik nicht in dieser Form tätig, beschleunigt sie weiter den Apothekenrückgang und forciert bewusst eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Das können und werden wir nicht zulassen! Patientinnen und Patienten wollen auch weiterhin schnell zu erreichende, kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner – am Wochenende und an Feiertagen. Die Bundesregierung sollte sich bei ihren Plänen an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und an dem Versorgungsalltag orientieren. Und dafür kämpfen wir!“   Der HAV organisiert wieder kostenlose Mitfahrmöglichkeiten zu der Kundgebung in Hannover. Aktuell plant der Verband einen Sonderbus von Kassel aus und Gruppenfahrten mit der Deutschen Bahn. Interessenten melden sich bitte umgehend - spätestens bis Mittwoch, 30. Oktober - per E-Mail an bustransfer@h-a-v.de. Weitere Details kommuniziert der HAV, sobald die genaue Teilnehmerzahl feststeht.   HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth fordert abschließend, dass sich auch die anderen Landesverbände und Landesapothekerkammern sowie die ABDA diesem wichtigen Protest am 6. November in Hannover anschließen.
Dienstag, 22.10.2024
Offenbach am Main
Deutscher Apothekerverband sucht innovative Apothekenprojekte
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) schreibt ab sofort den Deutschen Apotheken-Award (DAA) 2025 aus. Mit dem Preis würdigt der Verband zum fünften Mal seit 2015 das herausragende Engagement von Apotheken, die sich mit ihren Projekten vor Ort besonders kreativ und innovativ auf die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten einstellen. Bewerben können sich Apotheken allein oder gemeinsam mit Kooperationspartnern aus anderen Bereichen, wie z.B. aus der Patienten-Selbsthilfe. Die Bewerbungsfrist endet am 17. Februar 2025, die Preisverleihung findet am 14. Mai 2025 im Rahmen des DAV-Wirtschaftsforums in Berlin statt. Der erste Preis ist mit 4.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 2.000 Euro und der dritte Preis mit 1.000 Euro. Über die Preisvergabe entscheidet eine fachkundige, neutrale Jury.   „Das Engagement, die Kreativität und die Innovationskraft vieler Apotheken sind bemerkenswert, werden aber oft nur von den jeweils betroffenen Patientinnen und Patienten vor Ort wahrgenommen und wertgeschätzt“, sagt DAV-Patientenbeauftragter Berend Groeneveld. „Mit dem Deutschen Apotheken-Award möchten wir diesen lokalen Projekten eine bundesweite Bühne bieten – und damit auch einer breiten Öffentlichkeit zeigen, mit wieviel Herzblut und Fachkompetenz sich die Apotheken für die Belange ihrer Patientinnen und Patienten einsetzen. Ob Pandemie oder Lieferengpässe, ob Selbsthilfe oder Digitalisierung, ob Prävention oder Impfungen – die Apothekerinnen und Apotheker beweisen tagtäglich, mit wie viel Ideenreichtum und Pragmatismus sie Verantwortung für die Versorgung der Menschen übernehmen. Mit dem Deutschen Apotheken-Award 2025 wirft der Deutsche Apothekerverband erneut ein Schlaglicht auf innovative Projekte herausragender Apotheken.“   Weitere Informationen finden Interessierte auf www.deutscher-apotheken-award.de
Donnerstag, 12.09.2024
Offenbach am Main
Hessische Apotheker schlagen Alarm: ALBVVG wirkt nicht, Politik muss umgehend nachbessern!
„Die öffentlichen Apotheken können wegen massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang ihrem hoheitlichen Auftrag nachkommen, die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln zu versorgen.“ Mit diesem Alarmruf hat Vorsitzender Holger Seyfarth, Apotheker aus Frankfurt am Main, heute in der Jahreshauptversammlung des Hessischen Apothekerverbandes die anhaltende kritische Versorgungssituation bei lebenswichtigen verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Fokus gerückt. „Die Konsequenzen für die Patientenversorgung sind gravierend, die Verantwortung für diese unhaltbare Situation liegt bei der Politik“, betonte der Verbandschef und formulierte drei umgehend umzusetzende Forderungen an das Bundesgesundheitsministerium (BMG), die der HAV Anfang der Woche auch an das BMG adressiert hat. Die klare Botschaft an die Verantwortlichen im Ministerium: „Wir fordern Sie eindringlich auf, unverzüglich zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“.   Hintergrund sind die seit Jahren anhaltenden Lieferengpässe bei hunderten von Medikamenten, darunter Insuline, Antibiotika und Krebsmedikamente. „Wir hörten in den letzten 24 Monaten immer nur Lippenbekenntnisse aus Berlin, doch die Situation verschärft sich zusehends“, betonte Holger Seyfarth in der heutigen Verbandsversammlung. Deshalb unterbreite die hessische Apothekerschaft eigene Vorschläge auf Basis ihrer Expertise und fordere ein umgehendes Ende des Preisdiktats bei Rabattverträgen zwischen Herstellern und Krankenkassen, die bislang so gestaltet sind, dass vordergründig der günstigste Preis, nicht aber die Versorgung mit Arzneimitteln in ausreichender Menge an oberster Stelle steht. Zudem fordert der HAV ein staatlich überwachtes System zur frühzeitigen Erkennung von Liefergenpässen sowie umfangreiche logistische und finanzielle Unterstützung bei der Bevorratung von kritischen verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Apotheken vor Ort. Nachfolgend das Schreiben des Hessischen Apothekerverbandes an die Verantwortlichen des Bundesgesundheitsministeriums im Wortlaut:   Sehr geehrte Damen und Herren, als Hessischer Apothekerverband wenden wir uns mit größter Dringlichkeit an Sie, um auf einen immer noch bestehenden schwerwiegenden Missstand aufmerksam zu machen, der die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in unserem Land gefährdet. Die Apotheken sind durch ihren hoheitlichen Auftrag verpflichtet, die Menschen mit den notwendigen Arzneimitteln zu versorgen. Doch die Realität zeigt, dass wir diesem Auftrag aufgrund massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen können. Die Versorgungssituation ist kritisch – Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten, insbesondere verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, sind nach wie vor an der Tagesordnung. Unsere Apotheken stehen täglich vor der Herausforderung, Patienten die benötigten Arzneimittel nicht mehr rechtzeitig oder gar nicht mehr bereitstellen zu können. Die Konsequenzen für die Patientenversorgung sind gravierend, und die Verantwortung für diese unhaltbare Situation liegt bei der Politik. Wir fordern Sie eindringlich auf, unverzüglich zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen! Die Krankenkassen müssen verpflichtet werden, ihre Rabattverträge so zu gestalten, dass Versorgungssicherheit an oberster Stelle steht. Es darf nicht länger ausschließlich der günstigste Preis entscheidend sein, sondern auch die Verfügbarkeit der Medikamente. Eine Mindestbevorratung und eine Diversifizierung der Lieferanten müssen in allen Rabattverträgen zwingend berücksichtigt werden.Die Transparenz der Lieferketten muss erhöht werden. Ein staatlich überwachtes System zur frühzeitigen Erkennung von Engpässen ist unabdingbar. Die aktuellen Lagerbestände wichtiger Arzneimittel müssen für die relevanten Marktteilnehmer einsehbar sein, um bei drohenden Engpässen sofort reagieren zu können.Apotheken müssen in die Lage versetzt werden, strategische Vorräte anzulegen, insbesondere bei kritischen, verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Es ist Aufgabe des Staates, hier finanzielle Unterstützung zu leisten und geeignete gesetzliche Regelungen zu schaffen, damit Apotheken ihrer Verantwortung nachkommen können.  Es ist völlig inakzeptabel, dass die Menschen in unserem Land nicht mit den notwendigen Medikamenten versorgt werden können. Die Politik ist hier in der Pflicht, umgehend geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Missstand zu beseitigen. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Gesundheitsversorgung durch politisches Versagen weiter ausgehöhlt wird. Handeln Sie jetzt, bevor es zu spät ist! Vielen Dank für eine Eingangsbestätigung dieser Mail und einer kurzen Antwort, wie es jetzt weitergeht. Mit besorgten und dringenden Grüßen, Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes
Donnerstag, 22.08.2024
Offenbach am Main
Kabinett vertagt Apothekenreform - HAV-Vorsitzender ruft zu Teilnahme an Kundgebung in Erfurt auf
Erneut hat das Bundeskabinett heute eine Entscheidung über die umstrittene Apothekenreform vertagt und die parteiübergreifend auf immer größere Kritik stoßenden Pläne von der Tagesordnung genommen. „Die regierungsinternen Beratungen dauern noch an“, hieß es dazu heute Nachmittag aus dem Bundesgesundheitsministerium. Es bestehe weiter ein Interesse daran, dass diese schnellstmöglich abgeschlossen würden. Der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) Holger Seyfarth hat dazu heute betont: „Damit liegen nun entscheidende Wochen vor uns als Apothekerschaft. Gerade jetzt dürfen wir nicht nachlassen und werden unsere klare Linie gegen die Lauterbach’schen Pläne politisch und öffentlich mit Nachdruck weiterverfolgen. Denn unsere gemeinsamen Protestmaßnahmen, unsere zentralen Kundgebungen in Frankfurt und Wiesbaden, unsere politischen Gespräche und unsere Petition zeigen Wirkung. Die aktuellen Entwicklungen bestärken uns, diesen Weg entschlossen weiter zu gehen.“   Nächste wichtige Gelegenheit dazu ist die Kundgebung des Thüringer Apothekerverbandes (THAV) am Mittwoch, 28. August, 15 Uhr, in Erfurt, zu der kostenlose Shuttle-Busse aus Hessen fahren. Der HAV unterstützt diese Kundgebung und bittet alle hessischen Apothekenteams, sich bis Ende dieser Woche unter der E-Mail-Adresse bustransfer@h-a-v.de anzumelden. Besonders vor dem Hintergrund der heutigen Ereignisse in Berlin betont Holger Seyfarth: „Lassen Sie uns gerade jetzt in dieser hochsensiblen Phase gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Thüringen ein weiteres deutliches Zeichen setzen, dass wir die sich abzeichnende Apothekenreform in dieser Form grundlegend ablehnen!“   Die vom HAV organisierten kostenlosen Shuttle-Busse starten zu den nachfolgenden Abfahrtszeiten nach Erfurt:    ·       Frankfurt, ZOB, Stuttgarter Straße 26: 11 Uhr ·       Gießen, Busbahnhof, Liebigstraße 8: 11.30 Uhr ·       Marburg, Busbahnhof, Krummbogen 100: 11.30 Uhr ·       Fulda, Busbahnhof, Am Bahnhof 3: 12 Uhr ·       Kassel, Busbahnhof Wilhelmshöhe: 12.30 Uhr   Die Rückfahrt ist direkt nach Ende der Kundgebung zwischen 17 und 17.30 Uhr geplant.   Weiter fortführen wird der HAV auch seine Petition gegen die geplante Apothekenreform (www.openpetition.de/apothekenreform). Sie wurde binnen weniger Wochen bereits von über 110.000 Patientinnen und Patienten unterzeichnet. Apotheken in der gesamten Bundesrepublik beteiligen sich mittlerweile an dieser Unterschriftensammlung - und täglich wächst die Zahl der Unterstützenden.
Donnerstag, 25.07.2024
Offenbach am Main
Hessischer Apothekerverband und Bundesverband PTA engagieren sich gemeinsam gegen die umstrittene Apothekenreform und wollen dem Fachkräftemangel gemeinsam entgegentreten
Kräfte bündeln und gemeinsam für die nachhaltige Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken streiten: Getragen von diesem Gedanken trafen sich jetzt die Spitzen des Bundesverbandes PTA (BVpta) und des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) zu einem intensiven Austausch in Offenbach am Main. Die umstrittenen Pläne für die Apothekenreform waren dabei genauso Thema wie der Nachwuchskräftemangel, Möglichkeiten zur Aufwertung der PTA-Ausbildung und die Etablierung neuer Ausbildungswege. „Wir sitzen alle in einem Boot“, stimmten BVpta-Bundesvorsitzende Anja Zierath und HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth überein, dass gerade auch in den aktuell schwierigen Zeiten der Schulterschluss in den Apothekenteams und die gegenseitige Wertschätzung unabdingbar sind, um die Apotheken vor Ort zu stärken und für die Patientinnen und Patienten zukunftssicher aufzustellen.   „Eigenverantwortung ja, Apotheke light nein“, machte Anja Zierath deutlich, dass Ihr Verband die geplanten Apotheken ohne Apotheker strikt ablehnt. Sie präsentierte eine aktuelle Umfrage ihres Verbandes, in der die überwältigende Mehrheit der befragten PTA diese Scheinapotheken ablehnt. Die Bundesvorsitzende betonte: „Apotheke ohne Betäubungsmittel, ohne Rezeptur, ohne Pharmazeutische Dienstleistungen ist keine Apotheke mehr“. Gleichwohl wünschen sich PTA mehr Eigenverantwortung, beispielsweise bei den Pharmazeutischen Dienstleistungen. Anja Zierath: „Wir können Rezeptur, wir können Beratung. Da spricht also gar nichts dagegen“.   Holger Seyfarth berichtete von den intensiven Bemühungen gemeinsam mit der neuen Hessischen Landesregierung weitere PTA-Schulen in Hessen zu schaffen: „Das ist Inhalt des Koalitionsvertrages und wir sind hier auf einem sehr guten Weg.“ Er skizzierte zudem die Maßnahmen des HAV gegen die umstrittene Apothekenreform, die sich in den vergangenen Monaten von politischen Gesprächen auf Landes- und Bundesebene über Protestmaßnahmen und Kundgebungen bis hin zur laufenden Petition Gegen das geplante Apothekenreformgesetz - keine „Apotheken ohne Apotheker“! - Online-Petition (openpetition.de) erstrecken, die aktuell bereits rund 80.000 Patientinnen und Patienten unterschrieben haben.   Der BVpta unterstützt diese Resolution. Anja Zierath ruft ihre Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sie zu unterzeichnen und die Unterschriftenlisten auch in den Apotheken auszulegen. Zudem unterstützen HAV und BVpta die Protestkundgebungen des Thüringer Apothekerverbandes (THAV) und des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV) am 28. August in Erfurt und Dresden. Dafür organisiert der HAV kostenlose Shuttlebusse; Anja Zierath und Holger Seyfarth werden auch selbst vor Ort in Erfurt sein.   Dem jüngsten Gespräch, an dem auch der stellvertretende HAV-Vorsitzende Dr. Guido Kruse sowie die beiden Geschäftsführerinnen Bettina Schwarz (BVpta) und Berit Gritzka (HAV) teilnahmen, sollen weitere folgen. „Wir freuen uns auf zukünftige gemeinsame Initiativen zur Stärkung der PTA und selbstverständlich zum Erhalt der Apotheke vor Ort“, resümierten Anja Zierath und Holger Seyfarth abschließend.

Dieser Seiteninhalt wurde erstellt am 31.01.2023 . Letzte Änderung am 19.04.2023.